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Auf „Nimmerwiedersehen“ mit Scheideninfektionen!

Foto: Olexander Kozak via Shutterstock

Rund 70 Prozent aller Frauen waren mindestens schon einmal in ihrem Leben von einer Scheideninfektion betroffen. Gewusst wie, lässt sich diese dauerhaft beseitigen.

Ein übel riechender Ausfluss, Juckreiz und Brennen im Vaginalbereich – über die Hälfte aller Frauen kennen solche Beschwerden. Dahinter steckt zumeist eine bakterielle Vaginose (40 bis 50 Prozent der Fälle), eine vaginale Candidose (20 bis 25 Prozent) oder häufig eine Mischinfektion aus beidem. Dabei leiden manche Frauen an immer wiederkehrenden Infektionen (Rückfallquote rund 60 bis 70 Prozent). Der Grund: Ein kleiner Teil der Bakterien bleibt trotz Behandlung zurück und breitet sich aus, sobald die Scheidenflora erneut aus dem Gleichgewicht gerät.

Die natürliche Scheidenflora einer Frau besteht aus unzähligen unterschiedlichen Bakterienstämmen, die Schutz bieten vor unangenehmen Infektionen. Sogenannte Laktobazillen sorgen für ein leicht saures Milieu (pH 3,8 bis 4,5), in dem sich krank machende Keime nur schwer ausbreiten können. Durch äußere und körpereigene Faktoren wie Stress, Antibiotikaeinnahme, ein geschwächtes Immunsystem, chronische Erkrankungen (zum Beispiel Diabetes), falsche Intimhygiene, ungeschützten Geschlechtsverkehr oder hormonelle Veränderungen kann dieses Scheidenmilieu nun aus dem Gleichgewicht geraten. Die Folge: Die Laktobazillen werden reduziert und Bakterien und Pilze können sich ungehindert vermehren. Ursache einer bakteriellen Vaginose ist dabei ein massives Wachstum anderer Bakterienarten, die normalerweise nur in geringer Zahl in der Scheide vorkommen. Bei einer vaginalen Candidose kommt es hingegen zu einer übermäßigen Vermehrung von Hefepilzen im Scheidenmilieu. Zeitgleich tritt oftmals auch eine bakterielle Infektion auf. 

Behandeln und vorbeugen

Eine bakterielle Vaginose, die Beschwerden verursacht, wird in der Regel mit Antibiotika behandelt. Bei der Scheidenpilzinfektion wiederum kommen pilzhemmende Mittel, sogenannte Antimykotika zum Einsatz. Um den Teufelskreis aus wiederkehrenden Infektionen zu durchbrechen, müssen folgende vorbeugende Maßnahmen unbedingt beachtet werden:

  • Bei der Intimhygiene immer von vorne nach hinten wischen
  • Seifenfreie Waschlotionen verwenden
  • Täglich den Waschlappen wechseln
  • Scheidenspülungen und übertriebene Intimhygiene vermeiden
  • Kondome einsetzen
  • Nasse Badebekleidung wechseln
  • Unterwäsche aus Naturfasern tragen

Ebenso gibt es Präparate, die einen schützenden Film auf der inneren Scheidenwand bilden, die Vaginalflora stärken und so körperfremde Bakterien abwehren. Die Gefahr einer erneuten Infektion kann damit gesenkt werden. Geeignet sind diese Produkte insbesondere auch während der Schwangerschaft.

Gefahr in der Schwangerschaft!

Denn durch die hormonellen Veränderungen sind schwangere Frauen besonders anfällig für Scheideninfektionen, welche wiederum das Risiko für Schwangerschaftskomplikationen stark erhöhen. So kann eine unbehandelte bakterielle Vaginose etwa Richtung Gebärmutter aufsteigen und schlimmstenfalls vorzeitige Wehen, einen zu frühen Blasensprung und folglich eine Früh- oder Fehlgeburt verursachen. Bei einer Pilzinfektion kann diese bei der Geburt auf das Neugeborene übertragen werden und Krankheiten wie Mundsoor und Windeldermatitis auslösen. 

Typische Symptome bakterieller Vaginose

(50 Prozent der Frauen sind symptomlos) 

– Fischiger Geruch

– Grau-weißlicher Ausfluss

– Nässendes Gefühl

– Brennen

– Juckreiz

Typische Symptome vaginaler Candidiasis

(Pilzbefall)

(10 Prozent symptomlos)

– Weißlich-topfiger Ausfluss

– Juckreiz

– Dysurie (schmerzhafte Blasenentleerung)

– Dyspareunie (Schmerzen beim Geschlechtsverkehr)

– Erythem (Rötung der Haut)

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