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Tabuthema Wechseljahre: Wir sprechen darüber.

Smiling woman looking up against trees at park during autumn
Smiling woman looking up against trees at park during autumn
iStock/Wavebreakmedia

Fast zehn Prozent aller österreichischen Frauen sind aktuell in den Wechseljahren. Trotzdem wird selten offen über Hitzewallungen und Co. gesprochen. Warum eigentlich nicht?

Wie kam es zu der Idee, ein Online-Magazin über die Wechseljahre zu starten?

Mit meiner ganz persönlichen Geschichte: Ich kam mit Anfang Vierzig schon in den Wechsel, fühlte mich viel zu jung „dafür“ und recht verloren. Weil ich keine gute Lektüre fand, fing ich an zu bloggen.

Recht schnell kam viel Feedback, die Leserinnen fühlten sich aufgefangen, waren dankbar für die Alltagstipps und vor allem für die positive Herangehensweise. Die logische Folge war, mehr Expertenwissen einfließen zu lassen. Inzwischen schreiben fast zehn Fachredakteurinnen regelmäßig für Lemondays.

Wieso haben wir keine Probleme damit, über Schwangerschaft und Sex zu sprechen, aber über die Wechseljahre wird wenig bis gar nicht gesprochen?

Die Wechseljahre sind mit einem gewissen Alter verbunden und genau da ist das Problem. In unserer Gesellschaft ist es nicht besonders attraktiv, älter zu werden. Besonders als Frau. Antiaging und Jugendwahn sind noch immer stark im Trend und machen die Wechseljahre zum Tabuthema.

Dabei sind tatsächlich Millionen österreichischer und deutscher Frauen gerade im Wechsel, da diese Phase sich über mehrere Jahre ausdehnt. Der Körper verändert sich in einer Art und Weise, die uns wenig attraktiv und unzulänglich erscheint. Ein längst überholtes Schönheitsideal treibt hier ein übles Spiel mit uns. Deshalb wird nicht mal mit der Freundin darüber gesprochen, so groß ist die Scham.

Mit unserer neuen Youtube-Serie „Frauen im Wechsel“ brechen wir das Tabu übrigens wieder einmal. Sechs tolle Frauen zeigen, wie locker und offen über die Menopause geplaudert werden kann.

Was sind die ersten Anzeichen dafür, dass man in man in die Wechseljahre kommt?

Viele Frauen bringen die ersten Veränderungen gar nicht mit dem Wechsel in Verbindung. Dabei kann es durchaus helfen zu wissen, dass Müdigkeit und fehlende Energie, extreme Regelblutungen und Schlafprobleme oder auch Veränderungen der Libido einfach nur der Beginn des Wechsels sein können.

Haben Sie auch Tipps, wie man gut durch den Wechsel kommt?

Entscheidend ist, die neue Lebensphase anzunehmen und sich auf Veränderungen einzulassen. Wenn der Körper signalisiert, dass er mehr Zuwendung braucht, sollten wir nicht dagegen ankämpfen, sondern ihm liebevoll geben, was er möchte. Dann kann er diese riesige Hormonumstellung, die sich über fünf bis zehn Jahre hinzieht, leichter und besser, vielleicht sogar schneller vollziehen.

Zahlreiche Tipps bei Wechseljahresbeschwerden finden Sie übrigens in unserem Magazin www.lemondays.de.

Der wichtigste Tipp: Lernen Sie, Ihren Körper zu lieben. So kommen Sie am besten durch den Wechsel.


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